Realisierungswettbewerb Geschäftsgebäude Seitz & Helm Alter Schlachthof Karlsruhe
Die Oberfläche der formgebenden Struktur des Gebäudevolumens ist geprägt durch hell geschlämmtes Mauerwerk aus Abbruchsteinen. Sie vermittelt einen der Umgebung entsprechenden handwerklich, traditionellen Charakter, steht jedoch durch ihre Helligkeit und Textur im Kontrast zur umgebenden Bausubstanz.
Die Mauerwerksflächen binden die transparenten Fassadenflächen der Obergeschosse zusammen; auf den Gebäudelängsseiten sind diese jeweils nur in einem kurzen Abschnitt bis zum Straßenniveau heruntergeführt, dadurch stellt sich optisch ein labiles Gleichgewicht der 'steinernen Klammer' ein - wodurch die Obergeschosse an Schwere verlieren.
Im Gegensatz dazu sind die Giebelseiten eher geschlossen und statisch ausgeprägt - hier sind Flächen für die Fassadenbegrünung vorgesehen.
Die warmtonigen Holzelemente der Obergeschossglasfassaden korrespondieren mit den erdigen Farbtönen der historischen Sandsteinmauern und stehen im Gegensatz zu der eher harten und kühlen Mauerwerkswand. der Wechsel der Fensterformate, sowie der Wechsel zwischen transparenten und geschlossenen Flächen erzeugt eine Lebendigkeit der Fassade, die sich jedoch unaufdringlich in die Umgebung einordnet. Transluzente Fassadenflächen im Erdgeschoss lassen mit transparenten Ausstanzungen Einblicke in die Geschäfts- und Gastronomiebereiche zu. Sie nehmen dem Sockelgeschoss die lastende Schwere und egalisieren den Übergang zur überdachten Freifläche.
Im Westen wird das Grundstück von einer historischen Sandsteinmauer begrenzt; darüber entwickeln sich die Fassaden der Obergeschosse. Die Erdgeschossfassade springt parallel zu dieser Mauer zurück , sodass eine halböffentliche Passagensituation entsteht. Über diese halböffentliche Fläche werden die Nutzungseinheiten im Erdgeschoss, die Freifläche, sowie das Treppenhaus verknüpft und erschlossen. Durch den bestehenden Maueraufbruch wird die Verbindung mit dem öffentlichen Straßenraum hergestellt.
Der mittig im Grundriss angeordnete Gebäudekern beinhaltet in den Obergeschossen neben der Treppenanlage und dem Aufzug auch die notwendigen Sanitärräume für die einzelnen Nutzungseinheiten. Die Reduktion auf nur wenige statische Elemente ermöglicht eine hohe Flexibilität in der Raumeinteilung und Nutzung.
Der Dachgartenbereich ist über das Treppenhaus und die Aufzugsanlage gemeinschaftlich nutzbar, kann jedoch auch einer einzelnen Nutzungseinheit zugeordnet werden.
Eine Teilunterkellerung beinhaltet die erforderlichen Haustechnikräume, sowie die Sanitärräume für die Gastronomie. Bei Bedarf ist die Unterkellerung für Lageräume erweiterbar.
Einstufiger, eingeladener Realisierungswettbewerb
Karlsruhe
AHS Architekten und Ingenieure Hartz Schönberg GmbH
Dipl.-Ing. Marc Schönberg
Dipl.-Ing. Freier Architekt Bernd Gausmann
Dipl.-Ing. Freier Architekt Jochen Krämer